Antworten auf die zweifelhaften Angelegenheiten über das Gutheißen der Bid‛a in der Religion

Manche, die über die islamische Gesetzgebung (Schari'a) kein Wissen besitzen, nutzen dies aus, um ihre Bid‛a und Erneuerungen in der Religion zu verbreiten. Dazu nehmen sie die Aussage des Gesandten Allahs als Beweis, in welcher er sagte: “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft, der erhält dafür seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihren Lohn (Ajr) zu verringern. Und wer im Islam eine schlechte Sunnah (Handlung) hervorruft, dem wird dafür Sünde zuteil und das gleiche Maß an Sünde derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihre Sünden zu verringern.” (Sahih Muslim, Hadith Nr.1017)

Und die Antwort darauf, dass derjenige der sagte: “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft” , derjenige ist, der auch sagte: “und jede Neuerung ist ein Irrgehen.” Es ist ausgeschlossen, dass der Ehrliche Aussagen macht, die sich gegenseitig aufheben oder widersprüchlich sind. Und der Beweis dafür, dass diese zwei Ahadith sich nicht widersprechen, ist die Aussage des Gesandten Allahs: “Wer im Islam eine gute Sunnah hervorruft” und die Bid‛a ist nicht vom Islam. Und er sagte: “gute” und die Bid‛a ist nicht gut. Und er unterschied zwischen der Sunnah und der Bid‛a. Denn die Bedeutung von “Wer eine Sunnah (Handlung) hervorruft.” ist, dass jemand eine in Vergessenheit geratene Sunnah wiederbelebt, die schon existierte und die der Gesandte Allahs befahl, in Worten oder Taten. Damit ist die Sunnah (Handlung) ein relativer Zusatz, wie auch die Bid‛a ein relativer Zusatz ist; für denjenigen, der eine Sunnah wiederbelebt, nachdem sie in Vergessenheit geraten war. Diese Aussage bestätigt den Grund für den genannten Hadith (es handelt sich hier um eine Geschichte); es kamen Leute zum Gesandten Allahs, die in einem sehr schlechten Zustand waren. Der Gesandte Allahs rief sodann die Menschen dazu auf, für sie zu spenden. Dann kam ein Mann von den Ansar, der einen schweren Sack in seiner Hand hielt, der voller Silber war. Er stellte den Sack vor den Gesandten und der Gesandte freute sich darüber und machte ein glückliches Gesicht und sagte: “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft, der erhält dafür seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die ihm Folge leisteten, bis zum Jüngsten Tag.”

Hier ist die Bedeutung von Al-SAN (Handlung) die Umsetzung in die Tat; jedoch nicht SAN (Handlung) in der islamischen Gesetzgebung (Schari'a). So wird die Bedeutung von “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft”, dass in die Tat umgesetzt wird und nicht etwas in die islamische Gesetzgebung eingeführt wird, weil dies verboten ist, “und jede Neuerung ist ein Irrgehen.”

So widersprechen sich die Worte des Gesandten nach dem gemeinsamen Beschluss der Gelehrten nicht. Aus diesem Hadith wird also klar, dass es sich um die Wiederbelebung einer Sunnah handelt.

Ein Beispiel hierfür: Ein Gelehrter hält sich in einem Land auf, in welchem weder der Qur´an, noch die Sunnah gelehrt wird. So belebt er diese Sunnah, indem er den Menschen den Qur´an und die Sunnah beibringt oder andere Lehrer dafür einsetzt. Oder er hält sich in einem Land auf, in welchem sich die Männer ihre Bärte wegrasieren oder kürzen. Er regt sie dazu an, ihre Bärte wachsen zu lassen, womit er in diesem Land eine großartige Sunnah wiederbelebt, die dort nicht bekannt war. Somit erhält er seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die Allah durch ihn rechtgeleitet hat. Und der Gesandte Allahs sagte: “Unterscheidet euch von den Götzendienern; lasset den Bart wachsen und schneidet den Schnurrbart kurz.” (Muttafaqun Alaih)

Und als die Menschen diesen Gelehrten sahen, wie er seinen Bart wachsen lässt und auch die anderen dazu aufruft, folgten sie ihm und belebten allesamt diese Sunnah.

Oder wenn man zur Einhaltung von gottesdienstlichen Handlungen und bekannten Regeln in der Religion aufruft, und zwar in Ländern oder Stämmen, in welchen durch Unwissenheit diese Dinge nicht bekannt sind. Deshalb wird von denjenigen, der solches verbreitet und wiederbelebt gesagt, dass er eine gute Sunnah hervorgerufen hat.

Jedoch mit der Bedeutung, dass er auf eine Handlung im Islam hingewiesen hat und nicht, dass er der Religion eine neue Handlung hinzugefügt hat, für die Allah keine Erlaubnis erteilt hat. Denn jede Bid‛a ist gemäß der Aussage (Sahih Al-Hadith) des Gesandten Allahs ein Irregehen: “Hütet euch vor den neuen Dingen, denn jedes neue Ding ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes Irregehen führt ins Höllenfeuer.” (Al-Fatawy Al-Kubra)

Und die Leute der Bid‛a nutzen jede Gelegenheit dafür, um für ihre Bid‛a zu werben und sie in den Augen der Menschen schön zu machen. Hierzu verwenden sie zum Beispiel die Aussage des Amir Al-Mumineen Omar, als dieser die Menschen zusammenrief, um das erquickende Gebet (Tarawih-Gebet) im Ramadan (zusätzliches Gebet, das im Ramadan nach dem 'Ischaa-Gebet verrichtet wird) unter der Leitung eines Vorbeters zu verrichten. Er sagte über dieses Gebet, welch gute Bid‛a es doch sei. Damit meinte Omar jedoch die wörtliche Bid‛a, die sprachlich so genannt wird; und nicht die Bid‘a in der islamischen Gesetzgebung (Schari'a). Denn das Tarawih-Gebet hat eine Wurzel in der Schari'a (den Geboten, Rechten und Pflichten im Islam). Omar hat dieses Gebet nicht neu eingeführt. Denn der Gesandte Allahs hat mit seinen Gefährten dieses Gebet drei Tage lang verrichtet und danach unterlassen und gesagt: “Ich fürchte, dass es euch zur Pflicht wird und ihr diese nicht einhalten könnt.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 1908)

Companionii (Allah să fie mulțumit de ei!) s-au rugat Tarawih în timpul vieții Profetului ‎‎(Pacea şi binecuvântarea lui Allah fie asupra sa!)‎ și au continuat să facă acest lucru și după moartea sa. Ei se rugau împreună în grup în Moscheea Profetului.

Danach hielten die Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen alle) daran fest und verrichteten dieses Gebet zu Lebzeiten des Propheten und auch nach seinem Tod. Jeder pflegte es in der Prophetenmoschee allein zu verrichten, bis Omar nach dem Tod des Propheten sie alle zusammenbrachte, damit das Gebet in Gemeinschaft unter der Führung eines Vorbeters verrichtet wird. So wurde die Befürchtung des Gesandten Allahs wahr, dass dieses Gebet von den Menschen verrichtet wird, als wenn es eine Pflicht wäre. Aus der Aussage von Omar (“welch gute Bid‛a”) stellt sich heraus, dass das Tarawih-Gebet eine Wurzel in der Schari'a hat und Omar dieses nicht als Neuerung in die Religion eingeführt hat. Denn der Gesandte Allahs hat es verrichtet und dann unterlassen, weil er befürchtete, dass es (von Allah) für seine Gemeinde zur Pflicht erklärt werden könnte.

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Bedingungen, damit die Taten (gottesdienstlichen Handlungen) angenommen werden

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